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2020…Ruhe in Frieden

Dieses Jahr ist irgendwie relativ gut gestartet. Ich erinner mich noch wie wir im Januar Witze gemacht haben über Virus, Pandemie und den ganzen Kram. Immer in Vorfreude auf das, was mich da im Februar erwarten würde.

Über Matze war ich für End Hits Records zwei Wochen auf Tour. Quer durch Deutschland, nach Österreich und in die Schweiz. Im Nightliner. Mit vielen geilen Leuten, die in den zwei Wochen meine Freunde werden sollten.

Und direkt als man wieder Zuhause war ging es dann auch schon los. Pandemie, Leute sterben reihenweise wegen diesem beschissenen Virus und allen wird schnell klar, das geht in die Hose.

Der folgende erste Lockdown hat viele Leute aus meiner Blase getroffen wie ein Hammer. Gerade habe ich vor allem auch die ganzen Leute hinter den Kulissen kennengelernt und genau die kämpfen mittlerweile seit vielen Monaten um die nächste Miete und das Überleben. Hört sich dramatisch an? Ist es auch!

Für mich persönlich waren die ersten Wochen im Lockdown eigentlich in Ordnung. Ich habe mir viele Dinge vorgenommen, für die man sonst nie Zeit hat. Aber ziemlich schnell war man irgendwie lethargisch. Man hat den halben Tag auf dem Sofa gesessen und war am Ende erstaunt wenn der Tag vorbei war. Dazu dann die privaten Dinge wie Skype-Unterricht und ein Kind das sich so krass tapfer schlägt, aber immer mehr an dem fehlenden sozialen Kontakt zu den Freunden zu knabbern hat. Alle Nerven lagen mittlerweile schneller blank.

Irgendwann waren dann die ersten kleinen Shootings unter „Social Distancing“ möglich. Und der erste Studiobesuch (bei fluppe im Studio Nord) und der nächste Studiobesuch für das kommende Matze Rossi – Album. Ach der Matze. Man sagt mir ja ein kleines bisschen nach, dass ich immer ins Schwärmen gerate bei Matze. Aber am Ende hofft man immer bei Kennenlernen von so Typen, dass sie hoffentlich nicht kacke sind. Bei Matze ist es nun so, dass ich ihn immer mehr ins Herz schließe. Wir kennen uns jetzt seit etwa 10 Jahren und haben schon viel Zeit in Bussen, Hotels, Clubs und sonstwo verbracht. Und es wird tatsächlich immer noch besser. Das bringt mich auch immer wieder dazu mit ganz viel Pathos von „Herzblut und Freundschaft“ zu sprechen. Z.B. bei der eigenen Matze Rossi – Ausstellung in diesem Jahr im Findus Bremerhaven.

Für mich war 2020 auch deshalb besonders, weil sämtliche Hochzeiten verschoben und/abgesagt wurden. Ich habe mir selbst irgendwann ein Limit für Hochzeiten gesetzt. Ich finanziere mir im Grunde diverse Dinge mit Melancholie Maritim mit der Hochzeitsfotografie. Statt aber zu sparen, habe ich 2020 endlich mehr analoge Fotos gemacht und damit auch mehr Geld ausgegeben. Mehr als geplant und mehr als gewollt eigentlich.

Trotzdem hat dieses Jahr auch etwas positives mit mir gemacht. Durch die nun wieder möglichen Portraittermine habe ich nicht nur tolle Leute noch besser kennengelernt (High Five Lara, Marie, Marie, Anne und der ganze Rest vom Fest!), sondern auch mit einigen meiner Lieblingsmusiker Projekte umgesetzt und Fotos gemacht, die ihr 2021 noch an anderer Stelle wiederfinden werdet. Dadurch habe ich mein Feuer für diese Art Fotografie mehr als wiedergefunden.

Außerdem habe ich in diesem Jahr tatsächlich meinen Arsch hochgekriegt und Prints und die ersten zwei Kleinstauflagen von „heartblood & heartbreakers“ verkauft. Das ein glückliches Brautpaar für ihre Bilder zahlen, ist eh klar. Aber das Leute das was ich mache geil finden und sich Prints für die eigene Wand oder das Buch/Magazin für Zuhause vor dem Plattenspieler bestellen, war eine mega schöne Erfahrung.

Ich glaube dieses Jahr hat leider in dieses verdammte kalte Deutschland einen neuen Graben gerissen. Zwar zeigt sich ziemlich deutlich, dass die Menschen die auf Gesundheit, Leben, Gemeinschaft und Solidarität scheißen in weiten Teilen genau die Leute sind, die auch schon seit 2015 im Internet ihren beschissenen Hass rausgekotzt haben, aber es ist zu Bildern gekommen, die ich nie für möglich gehalten hätte. Nazis, die offensichtlich als solche zu erkennen sind, stehen am Rand der Gesellschaft und vertreten ihre eigene Scheiße genau da. Sie haben nichs mit der Mitte der Gesellschaft zu tun. Das ist eigentlich klar. Aber das 2020 auf den Straßen Menschen aus der Mitte der Gesellschaft Seite an Seite mit diesen Demokratiefeinden gehen, hat mich dann doch aus den Socken gehauen. Umso wichtiger sind wir jetzt! In jeder verdammten Unterhaltung, an jedem Tresen der Republik und an jeder bekackten Bushaltestelle müssen wir unseren Mund aufmachen. Es ist wichtig wie nie, zu den Grundwerten zu stehen die uns ausmachen. Und da kommt es nicht ausschließlich auf die Politik an, auf die wir den ganzen Tag so gut schimpfen können, sondern auf die Gesellschaft. Also uns.

Als Fazit zu diesem Jahr bleibt mir zu sagen, dass ich für mich persönlich ziemlich positiv ins nächste Jahr blicke. Ich hoffe auf eine Normalisierung, die ja vielleicht schon ab dem Frühjahr kommt, und auf die endlich wieder einsetzenden Veranstaltungen.

Außerdem werde ich meinen Fokus abseits der Hochzeiten weiter auf die entschleunigten Arbeiten mit meinen lieben Freunden aus dem Musikbereich setzen und weiter an Portraits mit guten Leuten arbeiten.

Das die Musikwelt eine große Solidarität aus der Gesellschaft, nicht aber aus der Politik, erfahren hat, zeigt mir auch wieder, wie gut die Leute um mich rum sind. Da werden alle Eitelkeiten und persönlichen Befindlichkeiten zur Seite geschoben und es wird endlich mal an die Anderen gedacht. Das ist heute ja leider auch nicht mehr so selbstverständlich.

Wir sehen uns also 2020 mit einer Menge guter, neuer Musik (das wird echt gut! Glaubt mir!) und vielen Menschen, die uns gut tun. Bleibt gesund!

Hafenstorys – Alter Fischereihafen

Ich habe mich an zwei Tagen im Oktober mit einigen Leuten getroffen und in Räumlichkeiten im Alten Fischereihafen Portraits gemacht. Schlicht. Ergreifend. Schlicht und ergreifend Portraits.

Danke an alle Beteiligten und den Alten Fischereihafen!

Seenotkreuzer Anneliese Kramer

Seenotkreuzer Anneliese Kramer in Cuxhaven
Seenotkreuzer Anneliese Kramer ist seit 2017 stationiert in Cuxhaven

Die Neue in Cuxhaven – Seenotkreuzer Anneliese Kramer – löst den in die Jahre gekommenden Seenotkreuzer Hermann Helms auf der DGzRS Station Cuxhaven ab.

Der 28-Meter Seenotkreuzer Anneliese Kramer hat eine Länge von 27,90 Meter und eine von Breite 6,20 Meter. Tiefgang: 1,95 Meter, Verdrängung: 120 Tonnen, Geschwindigkeit: 24 Knoten, Leistung: 2880 kW / 3916 PS. Das 8,20 Meter lange Tochterboot der Anneliese Kramer heißt Mathias.
Die neue Klasse der 28-Meter-Seenotkreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger soll nach und nach die älteren Schiffe der 27,5-Meter-Klasse, der 23,3-Meter-Klasse und der 23,1-Meter-Klasse ablösen.

Alte Liebe – Warum plötzlich wieder analog?

Die Coronazeit hat alle aus der Bahn geworfen. Man musste plötzlich mit Einschränkungen leben, die nicht immer unmittelbar nachvollziehbar waren und bis heute sind, aber die Solidarität mit der Gemeinschaft zeigten. Oder eben aber die fehlende Bereitschaft dazu.

Bei mir persönlich waren es weniger die Existenzängste, obwohl ein großer Teil der Einnahmen aus Fotoarbeiten komplett ausgefallen sind, sondern viel eher die Sachen die sich nur im Kopf abspielten. Ich hatte plötzlich alle zwei Wochen Zeit. Zeit über die ich mich erstmal freute, die aber im Laufe der Wochen schwieriger sinnvoll auszufüllen war, als ich vorher gedachte hätte.

Irgendwann kam die Idee mich mit Dingen zu beschäftigen, für die sonst die Zeit fehlt. Was liegt für mich da näher als die analoge Fotografie?

Also ran an Ebay Kleinanzeigen und ziemlich fix die erste Kleinbildkamera abgeholt. Die Zenit 12XP. Unkaputtbarer Russenstahl, wie mir die Verkäuferin von ihrem 80jährigen Vater ausrichten sollte.

Im Gespräch mit meinem Freund Nico (honeymilkphotography), der nie aufgehört hat analog zu fotografieren, kam dann auch schnell der Einwand „du kannst in der Postproduktion alles wie analog aussehen lassen“. Ja, das stimmt. Aber ziemlich schnell merkte ich bei den ersten Filmen was so ein großer Vorteil für mich ist. Und zwar die komplette Herangehensweise. Ich überlege wesentlich genauer. Ich ärgere mich weniger, wenn etwas in die Hose geht. Ich beschäftige mich viel mehr mit dem einzelnen Bild.

Ein bisschen kann man das mit meiner Vorliebe für Musik auf Vinyl vergleichen. Mit einer Spotiy-Playlist setzt du dich selten aufs Sofa, guckst dir das Cover beim Hören an, hörst das Knistern, erlebst Musik einfach ganz anders. Und so ist es mit den alten Mittelformat- / Kleinbildkameras für mich auch.

Allein die Geräusche beim Fotografieren mit analogen Kameras! Ein Traum. Vielleicht nicht unbedingt wenn man sich unauffällig bewegen will und eine alte Pentacon Six dabei hat, die locker 2,5kg wiegt und man bei jedem „Ratschhhhh“ die Blicke auf sich zieht.

Am Ende bin ich bei meinem Mittelweg gelandet und fotografiere digital und analog. Das ich bei einer Trauung auch auf Masse setzen muss und den richtigen Moment nicht verpassen darf, ist klar. Da müssen Herr Fuji und Frau Nikon in digital ran, aber wenn ich Zeit habe und genau weiß was geplant ist, ein Moodboard erstellt habe, Vorgespräche geführt habe und dann den Musiker oder das Model vor mir habe, werden es nebenbei immer wieder die leicht in die Jahre gekommenen und langsamen Analogen sein.

Das hat nicht nur mit meinen Fotos, sondern auch mit mir und meiner Einstellung zu dem ganzen Bums was gemacht. Ich selbst bin zwar noch immer so euphorisch wie vorher, aber trotzdem auch wesentlich entspannter. Zeit. Das wertvollste was man wohl so als Arbeitsmaterial beim Fotografieren haben kann.

Warten… mit fluppe im Studio Nord

Die Band fluppe ist eine großartige Indie.Punk Band aus Hamburg. Auch wenn nicht mehr alle Bandmitglieder in Hamburg wohnen.

Als in der Coronazeit die ersten Dinge wieder anlaufen konnten, war ich mit fluppe im Studio Nord Bremen bei Gregor Henning und habe den Tag ein wenig mit Fotos begleitet. Digital und analog. Das war sehr schön. Pizza gab es auch und wir haben viel geraucht. Bis zum nächsten Mal fluppe.

Wir sind Milliarden – Im Audiolodge- Studio mit Matze Rossi

Mit Matze verbinden mich ja nun schon einige Jahre, aber diese eine Sache haben wir noch nicht zusammen erlebt. Und zwar die Aufnahmen für eine neue Platte im Studio.

Ich war dann für zwei Tage in Unterfranken und mit den großartigen Musikern und Menschen Uwe, Martin und Sven (Peks) waren die Tage auch gefühlt ziemlich kurz, obwohl es dann doch immer bis 24 Uhr ging.

Für mich war eine kleine Besonderheit meine eigene Ausrüstung. Bisher war ich ja eigentlich immer mit meiner Nikon-Vollformat und der Fuji X-T3 unterwegs. Die waren dieses Mal auch dabei, aber zusätzlich waren eine 6×6 Mittelformat und eine 35mm Kleinbildkamera dabei. Zenit und Pentacon. Unkaputtbar und unfassbar schön zum Arbeiten.

Hier dann einige Ergebnisse aus den Tagen….

Bonny & Clyde – Joe Astray 2020

Joe Astray und ich sind schon seit einer ganzen Weile befreundet. Befreundet sein mit den Musikern, die man da so fotografiert, ist unfassbar gut. Das bringt in der Regel mit sich, dass man in erster Linie Kaffee trinkt, viel redet und nebenbei ein paar Fotos macht. Das macht das Ganze für mich und den Musiker wesentlich angenehmer. Und ich bin auch davon überzeugt, dass man eine andere Seite von dem Gegenüber festhalten kann, die man sonst nicht sehen würde. Persönlicher.

Mit Joe verbinde ich zusätzlich auch einige ganz wunderbare Konzerte. Gemeinsam mit anderen befreundeten Songwritern, mit und ohne Band. Mit Schnaps und ohne Schnaps. Aber immer mit Fotos.

Für ein Wohnzimmerkonzert in unserem Wohnzimmer kam Joe dann mit der wunderbaren Alix. Und ich muss sagen, dass passt wie Arsch auf Eimer. Ich lass die musikalische Seite mal eben außen vor, aber wie die Beiden da zusammen funktionierten, ist ganz wunderbar harmonisch. Wieder persönlich. So hatte ich auch sofort Fotos im Kopf und wir sind am nächsten Morgen, nach dem Frühstück losgezogen und haben spontan im Hafen ein paar Fotos geknipst. Arsch auf Eimer. Bonny & Clyde. Wunderbar, die Beiden!

Marc Jürs & A Bunch of Heartbreakers // Promoshooting

Wenn die Leidenschaft für Musik auch noch auf wichtige Familienmitglieder passt und die dann in einer Band spielen, bietet sich ein kleines Promoshooting am Sonntag zur Kaffeezeit ja einfach mal so an.

Also war ich in der Nähe von Stade und habe für Marc Jürs and a Bunch of Heartbreakers (einer der Heartbreaker ist mein Stief-Schwiegervater) ein paar Fotos gemacht und gewohnt viel geraucht nebenbei.

Hört mal rein!

„Rastlos in der Wunderbar“ – Kathrin & Jan (Westerstede/Leer, 2017)

Die Hochzeit von Kathrin und Jan war für mich in diesem Jahr ein besonderes Erlebnis. Und zwar sind die Zwei auf mich gekommen, weil ich das Cover für eine Vinylbox von Kumpel Matze Rossi fotografiert habe. Dieses Foto ist in der Wunderbar Westerstede entstanden und die Wunderbar hat für die Beiden, ebenso wie Matze, eine besondere Bedeutung. Das erste Date, die ersten Konzerte.

Als ich dann die Anfrage für die Hochzeit bekam, war ich natürlich freudig überrascht. So war es die erste Hochzeit, die ich über ein Plattencover fotografieren sollte. Und dann auch noch 4 Tage vor meiner eigenen standesamtlichen Trauung. Aber da konnte ich quasi nicht nein sagen.

Die Zwei haben sich standesamtlich in Leer (Ostfriesland) trauen lassen und für mich war es der erste Besuch in Leer. Herrje ist das schön da! Und dann auch noch dieses Standesamt im historischen Rathaus. Mega.

Wir hatten zwischen der Trauung und der Feier eine Menge Zeit und so sind wir nicht nur einige Locations für die Fotos abgefahren, sondern hatten auch viel Zeit zu quatschen und uns besser kennenzulernen. Da Bräutigam Jan auch Hochzeiten fotografiert, war es besonders spannend.

Ein Highlight war auf jeden Fall der Zwischenstopp in der Wunderbar Westerstede, wo Wirt Marc für uns nicht nur die Tür aufmachte, sondern wo wir mit Marc noch ein Bierchen trinken und über Gott und die Welt sabbeln konnten. Das war nicht nur Entspannung, sondern auch eine mega Gelegenheit für etwas andere Brautpaarfotos.

Bei der Feier ist mir, wie einige Tage später auf der eigenen Hochzeit, mal wieder aufgefallen wie wichtig Freunde sind und wie wertvoll es ist, wenn da Menschen sind, die einen bei dem großen Tag mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und vor allem wenn die das auch noch wie selbtverständlich und ohne Meckerei machen. Großartig! Hier dann mal einen schönen Gruß an die zwei Trauzeugen!

Ich wünsche den Erdmännchen alles erdenklich Gute für die Zukunft und noch viele Matze Rossi Konzerte in der Wunderbar und überall sonst!

 

„Keine Baumguckfotos!“ – Hofhochzeit mit Carina & Hendrik

Mit dem einleitenden Satz „…wir wollen keine Baumguckfotos oder so nen Kram“ war das Eis bei der ersten Email von Carina im letzten Jahr schon gebrochen. Kein Baumguckfotos, keine glattgebügelten Gesichter und keine Orgelpfeiffenposen. Sehr gut! Dann bin ich euer Mann!

Und das Vorgespräch hat die gleiche Wellenlänge einfach nur nochmal bestätigt. Außerdem wurde ihre Hochzeit meine erste Hofhochzeit in dieser Form. Auch wenn mit dem riesigen Zelt und der superschönen Deko, bei der irgendwie DIY an jedes Detail gedacht wurde, kein Hoffeeling, sondern sofort die richtige Hochzeitsstimmung aufkam.

Das Begleiten von dieser Art Hochzeiten macht mir an der Hochzeitsfotografie am meisten Spaß. Auch wenn ich nie ein „nur Hochzeiten“-Fotograf werde, sind diese Momente schon echt besonders schön. Man lacht den ganzen Tag zusammen. Und in besonders emotionalen Momentan weint man auch fast zusammen.

Hier könnt ihr einen kleinen Eindruck von dem Tag bekommen.

 

PS: Ich lade nie die kompletten Reportagen hoch! Was ihr hier seht sind kleine Ausschnitte!

 

Jennifer & Ashley (Cuxhaven, 15.07.2017)

So eine Hochzeit ist schon verrückt. Da wird ewig geplant, gemacht, organisiert, verschoben und an alles gedacht und plötzlich ist alles irgendwie an einem vorbei geflogen und schon vorbei. Ob klassische Hochzeit oder DIY, ob Kirche oder freie Trauung. Man möchte seinen Tag zu etwas Besonderen machen. Schließlich soll es nur einmal im Leben soweit sein.

Wenn aber der Tag an einem vorüber fliegt und man sich später darüber beschwert „Das hab ich gar nicht mitbekommen!“, kommen wir Hochzeitsfotografen ins Spiel. Wir beraten durch unsere Hochzeitserfahrungen am großen Tag, wir beruhigen, ich für meinen Tag rede wie ein Wasserfall und lenke die Brautpaare vom Stress ab. Zumindest versuch ich das immer. Außerdem sind wir immer präsent und doch irgendwie unsichtbar dabei. Wie sehr sich die Begleitung lohnt, sehen die Brautpaare dann bei der Übergabe der Bilder. Das kann man ganz gut an den überraschten Gesichtern ablesen.

Und was die Planerei betrifft weiß ich wovon ich rede. Schließlich bin ich selbst gerade mittendrin.

Hier ein kleiner Einblick in den Tag von Jennifer und Ashley in Cuxhaven. Eine kleine Auswahl von einem mega schönen Tag und meiner einzigen Cuxhavenhochzeit in diesem Jahr.

 

Live for better days – Rebecca & Emil

Wir hetzen uns ab. Wir kaufen Platten, lassen uns Nadeln unter die Haut jagen und sind alle viel mehr Szene als alle anderen. Wir setzen Prioritäten auf Musik, auf Kleidung und auf Status. Obwohl natürlich alles Punk ist, geht es um bestimmte Dinge die einfach dazugehören. Jeder schreit nach Individualität und sieht am Ende aus wie alle anderen, die ach so individuell sind.

Wir sind gegen Nazis und homophobe Spinner. Sollte klar sein und ist auch wichtig und richtig. Nur sollte das nichts mit irgendeiner Szene zu tun haben, sondern einfach eine normale menschliche Empfindung sein.

Wir sind politisch. Gut so! Aber können wir noch über Politik diskutieren und unseren Standpunkt vertreten oder bestimmen wir nur noch?

Wir hören Punk. Wir leben Punk. Jeder auf seine eigene Art. Und das ist, was Punk ausmacht. Keine Label. Keine Bands. Keine Meinung einzelner Menschen. Punk ist Punk ist Individuell und niemand kann und darf dem Anderen vorschreiben wie er sich kleidet, was für Punkbands cool sind und welche nicht und verdammt nochmal niemand darf mir sagen was ich zu tun und zu lassen habe.

Warum sich das alles so kompliziert anhört? Keine Ahnung. Sind wir selbst Schuld dran. Und warum das für viele irgendwann unwichtig wird? Weil es wichtigere Dinge gibt, über die man sich Gedanken machen sollte. Über Liebe. Über das Leben. Und genau das ist, was Kinder mit uns machen. Sie lassen uns über Dinge nachdenken, die eigentlich Alltäglich sind. Sie lassen uns aus einer Perspektive auf Dinge gucken, die mit einem Satz alles erklären kann. Guckt ein 4jähriges Mädchen auf Trump und sagt „Doofer Mann“ ist alles gesagt. Sagt ein 4jähriges Mädchen das alle Menschen bunt sein sollen, weil das viel schöner und spannender ist, trifft das den Nagel auf den Kopf. Klar ist das naiv. Und klar ist das Leben viel komplizierter. Aber wenn man Dinge auf den Kern runterbricht, wird oft vieles klarer. Solltet ihr auch mal probieren. Mit oder auch ohne Kinder. Danke.

 

Und hier jetzt eine kleine Auswahl der Serie von meinem Besuch bei Rebecca und Emil.