Archive : maritim

Marie – Februar 2021

Wenn man bei gefühlten -10 Grad am Elbdeich ca. 20 Minuten für einen Film und mit der Fuji XT-3 hat…

Fuji XT-3 35mm 1:4, Zenit 12xp Ilford Delta 100 Pro, self developed

2020…Ruhe in Frieden

Dieses Jahr ist irgendwie relativ gut gestartet. Ich erinner mich noch wie wir im Januar Witze gemacht haben über Virus, Pandemie und den ganzen Kram. Immer in Vorfreude auf das, was mich da im Februar erwarten würde.

Über Matze war ich für End Hits Records zwei Wochen auf Tour. Quer durch Deutschland, nach Österreich und in die Schweiz. Im Nightliner. Mit vielen geilen Leuten, die in den zwei Wochen meine Freunde werden sollten.

Und direkt als man wieder Zuhause war ging es dann auch schon los. Pandemie, Leute sterben reihenweise wegen diesem beschissenen Virus und allen wird schnell klar, das geht in die Hose.

Der folgende erste Lockdown hat viele Leute aus meiner Blase getroffen wie ein Hammer. Gerade habe ich vor allem auch die ganzen Leute hinter den Kulissen kennengelernt und genau die kämpfen mittlerweile seit vielen Monaten um die nächste Miete und das Überleben. Hört sich dramatisch an? Ist es auch!

Für mich persönlich waren die ersten Wochen im Lockdown eigentlich in Ordnung. Ich habe mir viele Dinge vorgenommen, für die man sonst nie Zeit hat. Aber ziemlich schnell war man irgendwie lethargisch. Man hat den halben Tag auf dem Sofa gesessen und war am Ende erstaunt wenn der Tag vorbei war. Dazu dann die privaten Dinge wie Skype-Unterricht und ein Kind das sich so krass tapfer schlägt, aber immer mehr an dem fehlenden sozialen Kontakt zu den Freunden zu knabbern hat. Alle Nerven lagen mittlerweile schneller blank.

Irgendwann waren dann die ersten kleinen Shootings unter „Social Distancing“ möglich. Und der erste Studiobesuch (bei fluppe im Studio Nord) und der nächste Studiobesuch für das kommende Matze Rossi – Album. Ach der Matze. Man sagt mir ja ein kleines bisschen nach, dass ich immer ins Schwärmen gerate bei Matze. Aber am Ende hofft man immer bei Kennenlernen von so Typen, dass sie hoffentlich nicht kacke sind. Bei Matze ist es nun so, dass ich ihn immer mehr ins Herz schließe. Wir kennen uns jetzt seit etwa 10 Jahren und haben schon viel Zeit in Bussen, Hotels, Clubs und sonstwo verbracht. Und es wird tatsächlich immer noch besser. Das bringt mich auch immer wieder dazu mit ganz viel Pathos von „Herzblut und Freundschaft“ zu sprechen. Z.B. bei der eigenen Matze Rossi – Ausstellung in diesem Jahr im Findus Bremerhaven.

Für mich war 2020 auch deshalb besonders, weil sämtliche Hochzeiten verschoben und/abgesagt wurden. Ich habe mir selbst irgendwann ein Limit für Hochzeiten gesetzt. Ich finanziere mir im Grunde diverse Dinge mit Melancholie Maritim mit der Hochzeitsfotografie. Statt aber zu sparen, habe ich 2020 endlich mehr analoge Fotos gemacht und damit auch mehr Geld ausgegeben. Mehr als geplant und mehr als gewollt eigentlich.

Trotzdem hat dieses Jahr auch etwas positives mit mir gemacht. Durch die nun wieder möglichen Portraittermine habe ich nicht nur tolle Leute noch besser kennengelernt (High Five Lara, Marie, Marie, Anne und der ganze Rest vom Fest!), sondern auch mit einigen meiner Lieblingsmusiker Projekte umgesetzt und Fotos gemacht, die ihr 2021 noch an anderer Stelle wiederfinden werdet. Dadurch habe ich mein Feuer für diese Art Fotografie mehr als wiedergefunden.

Außerdem habe ich in diesem Jahr tatsächlich meinen Arsch hochgekriegt und Prints und die ersten zwei Kleinstauflagen von „heartblood & heartbreakers“ verkauft. Das ein glückliches Brautpaar für ihre Bilder zahlen, ist eh klar. Aber das Leute das was ich mache geil finden und sich Prints für die eigene Wand oder das Buch/Magazin für Zuhause vor dem Plattenspieler bestellen, war eine mega schöne Erfahrung.

Ich glaube dieses Jahr hat leider in dieses verdammte kalte Deutschland einen neuen Graben gerissen. Zwar zeigt sich ziemlich deutlich, dass die Menschen die auf Gesundheit, Leben, Gemeinschaft und Solidarität scheißen in weiten Teilen genau die Leute sind, die auch schon seit 2015 im Internet ihren beschissenen Hass rausgekotzt haben, aber es ist zu Bildern gekommen, die ich nie für möglich gehalten hätte. Nazis, die offensichtlich als solche zu erkennen sind, stehen am Rand der Gesellschaft und vertreten ihre eigene Scheiße genau da. Sie haben nichs mit der Mitte der Gesellschaft zu tun. Das ist eigentlich klar. Aber das 2020 auf den Straßen Menschen aus der Mitte der Gesellschaft Seite an Seite mit diesen Demokratiefeinden gehen, hat mich dann doch aus den Socken gehauen. Umso wichtiger sind wir jetzt! In jeder verdammten Unterhaltung, an jedem Tresen der Republik und an jeder bekackten Bushaltestelle müssen wir unseren Mund aufmachen. Es ist wichtig wie nie, zu den Grundwerten zu stehen die uns ausmachen. Und da kommt es nicht ausschließlich auf die Politik an, auf die wir den ganzen Tag so gut schimpfen können, sondern auf die Gesellschaft. Also uns.

Als Fazit zu diesem Jahr bleibt mir zu sagen, dass ich für mich persönlich ziemlich positiv ins nächste Jahr blicke. Ich hoffe auf eine Normalisierung, die ja vielleicht schon ab dem Frühjahr kommt, und auf die endlich wieder einsetzenden Veranstaltungen.

Außerdem werde ich meinen Fokus abseits der Hochzeiten weiter auf die entschleunigten Arbeiten mit meinen lieben Freunden aus dem Musikbereich setzen und weiter an Portraits mit guten Leuten arbeiten.

Das die Musikwelt eine große Solidarität aus der Gesellschaft, nicht aber aus der Politik, erfahren hat, zeigt mir auch wieder, wie gut die Leute um mich rum sind. Da werden alle Eitelkeiten und persönlichen Befindlichkeiten zur Seite geschoben und es wird endlich mal an die Anderen gedacht. Das ist heute ja leider auch nicht mehr so selbstverständlich.

Wir sehen uns also 2020 mit einer Menge guter, neuer Musik (das wird echt gut! Glaubt mir!) und vielen Menschen, die uns gut tun. Bleibt gesund!

Hafenstorys – Alter Fischereihafen

Ich habe mich an zwei Tagen im Oktober mit einigen Leuten getroffen und in Räumlichkeiten im Alten Fischereihafen Portraits gemacht. Schlicht. Ergreifend. Schlicht und ergreifend Portraits.

Danke an alle Beteiligten und den Alten Fischereihafen!

Alte Liebe – Warum plötzlich wieder analog?

Die Coronazeit hat alle aus der Bahn geworfen. Man musste plötzlich mit Einschränkungen leben, die nicht immer unmittelbar nachvollziehbar waren und bis heute sind, aber die Solidarität mit der Gemeinschaft zeigten. Oder eben aber die fehlende Bereitschaft dazu.

Bei mir persönlich waren es weniger die Existenzängste, obwohl ein großer Teil der Einnahmen aus Fotoarbeiten komplett ausgefallen sind, sondern viel eher die Sachen die sich nur im Kopf abspielten. Ich hatte plötzlich alle zwei Wochen Zeit. Zeit über die ich mich erstmal freute, die aber im Laufe der Wochen schwieriger sinnvoll auszufüllen war, als ich vorher gedachte hätte.

Irgendwann kam die Idee mich mit Dingen zu beschäftigen, für die sonst die Zeit fehlt. Was liegt für mich da näher als die analoge Fotografie?

Also ran an Ebay Kleinanzeigen und ziemlich fix die erste Kleinbildkamera abgeholt. Die Zenit 12XP. Unkaputtbarer Russenstahl, wie mir die Verkäuferin von ihrem 80jährigen Vater ausrichten sollte.

Im Gespräch mit meinem Freund Nico (honeymilkphotography), der nie aufgehört hat analog zu fotografieren, kam dann auch schnell der Einwand „du kannst in der Postproduktion alles wie analog aussehen lassen“. Ja, das stimmt. Aber ziemlich schnell merkte ich bei den ersten Filmen was so ein großer Vorteil für mich ist. Und zwar die komplette Herangehensweise. Ich überlege wesentlich genauer. Ich ärgere mich weniger, wenn etwas in die Hose geht. Ich beschäftige mich viel mehr mit dem einzelnen Bild.

Ein bisschen kann man das mit meiner Vorliebe für Musik auf Vinyl vergleichen. Mit einer Spotiy-Playlist setzt du dich selten aufs Sofa, guckst dir das Cover beim Hören an, hörst das Knistern, erlebst Musik einfach ganz anders. Und so ist es mit den alten Mittelformat- / Kleinbildkameras für mich auch.

Allein die Geräusche beim Fotografieren mit analogen Kameras! Ein Traum. Vielleicht nicht unbedingt wenn man sich unauffällig bewegen will und eine alte Pentacon Six dabei hat, die locker 2,5kg wiegt und man bei jedem „Ratschhhhh“ die Blicke auf sich zieht.

Am Ende bin ich bei meinem Mittelweg gelandet und fotografiere digital und analog. Das ich bei einer Trauung auch auf Masse setzen muss und den richtigen Moment nicht verpassen darf, ist klar. Da müssen Herr Fuji und Frau Nikon in digital ran, aber wenn ich Zeit habe und genau weiß was geplant ist, ein Moodboard erstellt habe, Vorgespräche geführt habe und dann den Musiker oder das Model vor mir habe, werden es nebenbei immer wieder die leicht in die Jahre gekommenen und langsamen Analogen sein.

Das hat nicht nur mit meinen Fotos, sondern auch mit mir und meiner Einstellung zu dem ganzen Bums was gemacht. Ich selbst bin zwar noch immer so euphorisch wie vorher, aber trotzdem auch wesentlich entspannter. Zeit. Das wertvollste was man wohl so als Arbeitsmaterial beim Fotografieren haben kann.

Warten… mit fluppe im Studio Nord

Die Band fluppe ist eine großartige Indie.Punk Band aus Hamburg. Auch wenn nicht mehr alle Bandmitglieder in Hamburg wohnen.

Als in der Coronazeit die ersten Dinge wieder anlaufen konnten, war ich mit fluppe im Studio Nord Bremen bei Gregor Henning und habe den Tag ein wenig mit Fotos begleitet. Digital und analog. Das war sehr schön. Pizza gab es auch und wir haben viel geraucht. Bis zum nächsten Mal fluppe.

Wir sind Milliarden – Im Audiolodge- Studio mit Matze Rossi

Mit Matze verbinden mich ja nun schon einige Jahre, aber diese eine Sache haben wir noch nicht zusammen erlebt. Und zwar die Aufnahmen für eine neue Platte im Studio.

Ich war dann für zwei Tage in Unterfranken und mit den großartigen Musikern und Menschen Uwe, Martin und Sven (Peks) waren die Tage auch gefühlt ziemlich kurz, obwohl es dann doch immer bis 24 Uhr ging.

Für mich war eine kleine Besonderheit meine eigene Ausrüstung. Bisher war ich ja eigentlich immer mit meiner Nikon-Vollformat und der Fuji X-T3 unterwegs. Die waren dieses Mal auch dabei, aber zusätzlich waren eine 6×6 Mittelformat und eine 35mm Kleinbildkamera dabei. Zenit und Pentacon. Unkaputtbar und unfassbar schön zum Arbeiten.

Hier dann einige Ergebnisse aus den Tagen….

About Friendship… the End Hits Records Tour 2020

Mit meinem Freund Matze Rossi bin ich bei der Auswahl nach einem Bild für Tourplakate auf die Idee gekommen, möglicherweise die komplette End Hits Records Tour im Februar 2020 mit Matze, Norbert Buchmacher, Swain und Nathan Gray mitzufahren und zu dokumentieren.

Aus den ersten freien Ideen im Herbst 2019 ist dann das geworden, was ich Euch hier im Folgenden zeigen möchte.

Als Fotograf mit Musikern unterwegs zu sein, ist nicht immer einfach, aber immer spannend. Auf der einen Seite möchte ich die ganze Zeit Portraits machen, aber auch für das Label abliefern, damit es sich lohnt so einen fast 40jährigen Typen mitzunehmen im Nightliner.

Dazu kommt, dass ich bis auf Matze niemanden wirklich gut kannte. Die meisten Typen sogar vorher noch gar nicht. Mit Nathan hab ich 2017 mal ein Interview gemacht. Oise habe ich so im Vorbeilaufen beim Hallo sagen getroffen. Sonst nur Matze. Und insbesondere bei Musikern und den Backstagefotos kommt es auf Vertrauen an. Sonst ist der Fotograf ziemlich schnell ein Störfaktor. Das gibt es recht oft. Das ist auch der Grund, warum es ein paar Fotografen gibt, die immer wieder mit Bands unterwegs sind. Man kennt sich. Was im Musibereich ansich schon die Regel ist, ist auch hier wichtig. Das „sich kennen“.

Aber im Nightliner lernt man sich ziemlich schnell kennen. Man ist 24/7 zusammen und die stillen Momente allein sind die, die man hinter einem Vorhang in der Koje liegt.

Auch bricht so eine Tour mit meinen Ritualen. Mache ich sonst Fotos, komme nach Hause, koch Kaffee und setz mich in Ruhe an meinen Laptop, ist es hier anders. Während jeder Show geht es noch direkt an den Laptop mit Bier und Zigarette, damit man unmittelbar abliefern kann. Social Media ist hier das A und O.

Ich wurde gefragt, ob die Tour für mich etwas von diesem „Musiker-Zauber“ genommen hat. Nein. Ganz im Gegenteil. Wie bei allen anderen Bildern die ich mache, ist das Ziel auf Augenhöhe etwas zu schaffen. Und der Nathan Gray oder der Matze Rossi, die eben noch vor 800 Leuten auf der Bühne standen, sitzen hinter der Bühne genau wie der Busfahrer, der Techniker und alle anderen Leute am Tisch beim Essen. Es ist Augenhöhe. Und für mich war es meine Art einen Song, eine Geschichte zu schreiben. Nur ohne Gitarre, sondern mit Kamera. Und das zwei Wochen lang, die mich und meine Begeisterung für Fotos im Musikbereich so unfassbar gesteigert haben.

Jasmina – Hafenstories

Mit Jasmina und Jan habe ich Bereiche im Alten Fischereihafen besucht, die sonst niemand besuchen darf. An dieser Stelle ein dickes Danke an alle Beteiligten.

Wie wir das Licht und die Räume für uns genutzt haben, seht ihr hier.

Bonny & Clyde – Joe Astray 2020

Joe Astray und ich sind schon seit einer ganzen Weile befreundet. Befreundet sein mit den Musikern, die man da so fotografiert, ist unfassbar gut. Das bringt in der Regel mit sich, dass man in erster Linie Kaffee trinkt, viel redet und nebenbei ein paar Fotos macht. Das macht das Ganze für mich und den Musiker wesentlich angenehmer. Und ich bin auch davon überzeugt, dass man eine andere Seite von dem Gegenüber festhalten kann, die man sonst nicht sehen würde. Persönlicher.

Mit Joe verbinde ich zusätzlich auch einige ganz wunderbare Konzerte. Gemeinsam mit anderen befreundeten Songwritern, mit und ohne Band. Mit Schnaps und ohne Schnaps. Aber immer mit Fotos.

Für ein Wohnzimmerkonzert in unserem Wohnzimmer kam Joe dann mit der wunderbaren Alix. Und ich muss sagen, dass passt wie Arsch auf Eimer. Ich lass die musikalische Seite mal eben außen vor, aber wie die Beiden da zusammen funktionierten, ist ganz wunderbar harmonisch. Wieder persönlich. So hatte ich auch sofort Fotos im Kopf und wir sind am nächsten Morgen, nach dem Frühstück losgezogen und haben spontan im Hafen ein paar Fotos geknipst. Arsch auf Eimer. Bonny & Clyde. Wunderbar, die Beiden!

Marc Jürs & A Bunch of Heartbreakers // Promoshooting

Wenn die Leidenschaft für Musik auch noch auf wichtige Familienmitglieder passt und die dann in einer Band spielen, bietet sich ein kleines Promoshooting am Sonntag zur Kaffeezeit ja einfach mal so an.

Also war ich in der Nähe von Stade und habe für Marc Jürs and a Bunch of Heartbreakers (einer der Heartbreaker ist mein Stief-Schwiegervater) ein paar Fotos gemacht und gewohnt viel geraucht nebenbei.

Hört mal rein!