Mit meinem Freund Matze Rossi bin ich bei der Auswahl nach einem Bild für Tourplakate auf die Idee gekommen, möglicherweise die komplette End Hits Records Tour im Februar 2020 mit Matze, Norbert Buchmacher, Swain und Nathan Gray mitzufahren und zu dokumentieren.
Aus den ersten freien Ideen im Herbst 2019 ist dann das geworden, was ich Euch hier im Folgenden zeigen möchte.
Als Fotograf mit Musikern unterwegs zu sein, ist nicht immer einfach, aber immer spannend. Auf der einen Seite möchte ich die ganze Zeit Portraits machen, aber auch für das Label abliefern, damit es sich lohnt so einen fast 40jährigen Typen mitzunehmen im Nightliner.
Dazu kommt, dass ich bis auf Matze niemanden wirklich gut kannte. Die meisten Typen sogar vorher noch gar nicht. Mit Nathan hab ich 2017 mal ein Interview gemacht. Oise habe ich so im Vorbeilaufen beim Hallo sagen getroffen. Sonst nur Matze. Und insbesondere bei Musikern und den Backstagefotos kommt es auf Vertrauen an. Sonst ist der Fotograf ziemlich schnell ein Störfaktor. Das gibt es recht oft. Das ist auch der Grund, warum es ein paar Fotografen gibt, die immer wieder mit Bands unterwegs sind. Man kennt sich. Was im Musibereich ansich schon die Regel ist, ist auch hier wichtig. Das „sich kennen“.
Aber im Nightliner lernt man sich ziemlich schnell kennen. Man ist 24/7 zusammen und die stillen Momente allein sind die, die man hinter einem Vorhang in der Koje liegt.
Auch bricht so eine Tour mit meinen Ritualen. Mache ich sonst Fotos, komme nach Hause, koch Kaffee und setz mich in Ruhe an meinen Laptop, ist es hier anders. Während jeder Show geht es noch direkt an den Laptop mit Bier und Zigarette, damit man unmittelbar abliefern kann. Social Media ist hier das A und O.
Ich wurde gefragt, ob die Tour für mich etwas von diesem „Musiker-Zauber“ genommen hat. Nein. Ganz im Gegenteil. Wie bei allen anderen Bildern die ich mache, ist das Ziel auf Augenhöhe etwas zu schaffen. Und der Nathan Gray oder der Matze Rossi, die eben noch vor 800 Leuten auf der Bühne standen, sitzen hinter der Bühne genau wie der Busfahrer, der Techniker und alle anderen Leute am Tisch beim Essen. Es ist Augenhöhe. Und für mich war es meine Art einen Song, eine Geschichte zu schreiben. Nur ohne Gitarre, sondern mit Kamera. Und das zwei Wochen lang, die mich und meine Begeisterung für Fotos im Musikbereich so unfassbar gesteigert haben.